Ein Kunterbunt Brief vom 30.05.2020

Liebe Freunde von Kunterbunt e.V. , liebe TeilnehmerInnen an den Reisen, liebe Eltern, ?liebe Heimleiter, liebe Betreuende,?

Ich hoffe es geht euch gut.

Heute fällt es mir nicht so leicht zu schreiben. Es sind keine neue Geschichten eingegangen.
Die offiziellen Nachrichten, die das Reisen betreffen sind ungenau. Wanderungen in die Berge sind erlaubt, Baden in der Ostsee auch. Die Biergärten haben schon ab heute wieder bis 22.00 Uhr geöffnet. Und gleichzeitig gilt hier in Bayern noch dass private Kontakte eingeschränkt bleiben.

Was machen wir bei Kunterbunt?  

Wir warten … würde Jessica sagen. Sie kommt oft mit Kunterbunt auf Reisen. Sie stellt sich vor mich hin, stemmt ihre Hände in die Hüften und sagt laut: Ich warte….

In der letzen Woche habe ich alle Heimleiter gebeten uns zu sagen, ab wann sie wieder ihre Bewohner mit Kunterbunt verreisen lassen. Mit den NEUEN SPIELREGELN und in kleineren Gruppen.
Wir haben schon einige, ganz unterschiedliche Antworten.

Mich macht froh, wenn wir alle zusammen nach Möglichkeiten suchen, die Reisen Ende Juni wieder aufzunehmen. Es ist so, daß wir seit 25 Jahren auf Reisen sind und schon immer ist uns das wichtigste, dass die Reisenden gesund und glücklich wieder nach Hause kommen.

Aus den vielen Nachrichten, die uns erreichen höre ich deutlich heraus, dass die jetzige strenge Situation auch einmal ein Ende haben sollte. Aus euern Briefen leuchtet die Hoffnung, dass nach dem langen und geduldigen Warten eine kleine Reise in Deutschland eine freudige Abwechslung wäre.
Auf dass das Licht am Ende des Tunnels heller werde…

Vor ein paar Tagen habe ich einen guten Artikel in DIE ZEIT  gelesen.
Von Marcus Lauer: Wir schon gut gehen, oder?
 
Da geht es ums Vertrauen und darum daß es früher hieß: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Jetzt sehen wir, daß Dinge um uns herum stattfinden, die sich nicht kontrollieren lassen und seien die Sicherheitskonzepte noch so streng und ausgeklügelt.
Ich finde die Sätze ganz zum Schluss nah am Geschehen. Marcus Lauer wirbt für mehr Vertrauen in sich selbst und in andere. Er schliesst den Artikel, den ich sehr empfehle mit den Worten:
„Vertrauen ist eine uns innewohnende Kraft, die uns nicht nur ermöglicht, mit dem Ungewissen zurechtzukommen, sie zieht uns immer wieder zu ihm hin, weil wir uns letztlich nur dort entwickeln und erfahren können, im eigentlichen Sinne also lebendig sind. Das Ungewisse ist das Leben selbst, und es zu leben bedeutet, diese Ungewissheit anzunehmen.“

Was mich in den letzten Tagen sehr glücklich gemacht hat ist, dass so viele Menschen an Kunterbunt denken und uns Mut machen.

Wir haben ein Paket mit zweihundert Masken erhalten zusammen mit einer schönen Karte auf der steht: … damit ihr, liebe Bärbel und lieber Christian, mit euren Schützlingen unbeschwert reisen könnt.
Vielen Dank für das nützliche  Geschenk und die schöne Karte!

Dann hat uns Martin einen Brief geschrieben und ein Paket geschickt. Hier der Brief und seht auf dem Foto was aus der Kunterbunten Wolle geworden ist.

Lieber Christian, Liebe Bärbel
Erst einmal vielen Dank für die tollen Theater-CDs. Ich habe mich sehr gefreut. Schade dass es mit der Aufführung nicht geklappt hat. Ich hoffe es geht euch gut. Da ich momentan nicht arbeiten darf, habe ich euch einen Stiftebecher für euer Büro gebastelt. ( Erst mit der Strickgabel gestrickt. Und dann in der Waschmaschine gefilzt mit“Kunterbunter Wolle“) Wenn die Süßigkeiten weg sind könnt ihr Stifte rein stellen. Mir fehlen die Reisen sehr und ich freue mich schon wenn es wieder los geht. Ich vermisse euch alle!
Bis dahin ganz liebe Grüße Euer Martin Hell

Nadja hat uns eine Zeichnung aus Polling geschickt und Julia Bilder von Pharaonen, Segelbooten und
U - Booten geschickt…

Und ganz herzlich möchte ich noch Anna in Landsberg grüßen, die mir nach jeder newsletter Versendung eine E-mail schickt! Mit den letzten Neuigkeiten aus der Eichendorffstraße und den besten Grüßen.

Also wir wünschen euch frohes Warten erst einmal noch bevor wir noch klarer sehen. Wir wünsche euch, dass ihr gesund bleibt und nicht den guten Mut verliert.

Alles liebe aus Murnau

Bärbel, Felix und Christian