Ein Kunterbunt Brief vom 11.04.2020

Liebe Freunde von Kunterbunt e.V. , liebe TeilnehmerInnen an den Reisen, liebe Eltern, ?liebe Heimleiter, liebe Betreuende,


Eben bin ich bei strahlendem Sonnenschein zum Büro geradelt. Dabei  habe ich mir überlegt, wie ich euch am Besten Ostereier, Blumen und Osternester schicken kann.

Hier im Büro habe ich dann einen Bericht von Christa gefunden, die 2004 am Hornberg war zu einer Kunterbunt Freizeit.
Dann bin ich in den Kunterbunt Keller gegangen und habe das Fotoalbum von Ostern am Hornberg 2004 gesucht. Ich habe es gefunden und einpaar Bilder eingescannt.

Also eine gute Gelegenheit euch Osternester zu schicken!

Kunterbunt war oft unterwegs an Ostern.

Wir waren mit den Wohnmobilen in der Camargue, ganz im Süden von Frankreich und haben Ostereier versteckt. Die mussten wir dann nachher, weil sie in der Sonne komplett geschmolzen waren wieder in den  Kühlschrank legen.
 
Wir haben in Assisi zusammen Ostern gefeiert .

Am einem Ostersonntag sind wir in Santiago de Compostela angekommen, nach drei langen zweiwöchigen Etappen zu Fuss auf dem Jakobsweg.

Dann  im nächsten Jahr waren wir in Rom und haben zusammen mit vielen Menschen am Petersplatz Ostern gefeiert. Das war eine spannende Geschichte. Wir waren zu spät bei unseren reservierten Plätzen. Unsere siebenundzwanzig Plätze waren schon vergeben. Uli hat dann mit dem Polizisten gesprochen, der uns die Plätze weggenommen hatte. Der hatte dann ein Einsehen und ging mit uns … ganz nach vorne in die Nähe von Papst Benedikt. Dort haben wir dann unter den Kardinälen und den anderen wichtigen Menschen im Vatikan gesessen und Ostern gefeiert.

Ich hoffe ihr habt es auch gut an Ostern in eurer Gruppe oder bei den Eltern oder in euerm Appartement.

Haben wir noch etwas Geduld…

Über WhatsApp bin ich mit einigen TeilnehmerInnen an den Kunterbunt Reisen in Verbindung. Ihr schreibt in den letzten Tagen schon mehr und mehr:

Hallo Christian ich wünsche mir auch Das alles wieder okay wird und ich mit Euch allen wieder wo Hinfahren kann.

Ich hoffe es ist bald vorbei!

Hoffentlich klappt’s bald, bitte es nervt jeden, aber zuhause ist wichtig Christian hoffentlich bald sehen wir uns wenn es vorbei ist

Danke für eure Nachrichten, es tut gut von euch zu hören und haben wir noch etwas Geduld…

Also Bärbel, Felix und ich wünschen euch frohe Ostern und dass ihr alle bei guter Gesundheit seid!

Alles Liebe aus Murnau




Hier der Bericht von Christa Albrecht - Ostern am Hornberg 2004


Reinhard erobert an Ostern den Hornberg…

Ein Mann, schätzungsweise zwischen 40 und 50 Jahre alt, begrüßte mich wortlos und eher verschlossen.Die andere Hand hatte er sorgsam in seiner Jackentasche vergraben.

So lernte ich am Dienstag vor Ostern Reinhard kennen. Dann allgemeiner Aufbruch und nach kurzer Fahrt erreichten wir den Hornberg.

Ein wunderschönes Haus in ländlich-idyllischer Lage, innen hell und gemütlich - da hatte auch Reinhard schnell seinen Lieblingsplatz gefunden - sein Bett. Ja!

Die ersten zwei Tage schien es so als müsste Reinhard erst den Schlaf der Gerechten schlafen, um für das Osterfest gerüstet zu sein. Ein kleines erfrischendes Mittagsschläfchen, dann einen tapferen Spaziergang bei garstigem Aprilwetter und abends nach dem Essen der Erste im Bett - ein Programm nach seinem Geschmack!

Am Donnerstag, beim Besuch des Ostermarktes in der herrlichen Altstadt von Bad Tölz-
ich glaube da sah ich Reinhard das erste Mal zaghaft lächeln.

Beim Kaffeetrinken vor seiner Torte war ich mir dann sicher, dass es ihm gut ging. Von da an strahlte Reinhard jeden Tag ein bisserl mehr - beim intensiven Studium aller Osterbücher, beim gemeinsamen Eierfärben, beim abendlichen Singen und beim Ostereiersuchen!

Ganz besonders aber gefiel ihm, dass wir Trommeln dabei hatten.Reinhard hatte ein sehr gutes Rhythmusgefühl, singt und tanzt entweder ausgelassen zum Klang der Trommel oder trommelt selbst mit sichtlicher Freude.

Am Ostermontag überraschte er mich noch, als er schwungvoll um 6 Uhr morgens aus dem Bett hüpfte. Ein paar säumige Christen, unter anderem auch Reinhard, wollten mit mir noch um 8 Uhr in die Ostermontagsmesse nach Königsdorf.

Während des Gottesdienstes dreht er sich plötzlich zu mir um, umarmte mich und gab mir ein dickes Bussi auf die Wange. Offensichtlich hatte ihn der Ostersegen erreicht!

So verging Ostern mit Reinhard! Bis wir alle sein wunderbares Lachen entdeckt hatten, das buchstäblich von Ohr zu Ohr geht, war Ostern vorbei!